Pfleglinge, Greifvögel und Eulen 2016 in Hessen
Die Falkner des Landesverbandes Hessen im Orden Deutscher Falkoniere (ODF) haben wie jedes Jahr auch 2016 wieder etliche Greifvögel und Eulen aufgenommen und gepflegt. Durch ihre Sach- und Fachkunde sind gerade Falkner in der Lage, Greifvögel und Eulen professionell zu helfen. So wurden in Hessen 2016 im ODF 247 Greifvögel und Eulen aufgenommen, die alle von Verbandsmitgliedern auf eigene Kosten gepflegt, medizinisch versorgt und zum Großteil wieder ausgewildert werden konnten. Einige mussten allerdings auch eingeschläfert werden, da eine Wiederherstellung der uneingeschränkte Wildbahnfähigkeit aufgrund des schlechten Allgemeinzustandes, von Krankheiten und/oder von totaler Abmagerung nicht mehr gegeben war. Teils waren einige Vögel so schwer verletzt, dass sie trotz intensiver Behandlung nicht überlebten.
Häufigster Grund für die Pflegebedürftigkeit der Tiere waren Nahrungsmangel im Winter, Kollisionen mit Kraftfahrzeugen, mit Stacheldrähten oder mit den immer häufigeren Windkraftanlagen. Jungvögel stürzten teils zu früh aus dem Horst oder fanden sich auf Grund ihrer Unerfahrenheit noch nicht gänzlich zurecht, wodurch sie zum Teil Opfer von Rabenkrähen, Katzen und anderen Beutegreifern wurden.
Folgende Mitglieder des ODF Hessen haben diese gepflegt und mir gemeldet, denen ich hiermit noch mal mein „großes Dankeschön“ aussprechen möchte:
Dorothe Büchele, Monika Klaus, Bernd Lorenz, Hans-Uwe Jung, Bernd Dietze
Von der Greifvogelauffangstation 34323 Malsfeld: Regina und Lutz Rochelmeyer
Von der Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische der Uni Gießen:
Luisa Ziegler, Bärbel Nachtigall und Dominik Fischer
Von der Greifvogelauffangstation 65606 Villmar-Weyer: Berthold Geis
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Die einzelnen Pflege-Fälle wurden in speziellen Aufnahmelisten mit Art, Geschlecht, Verletzung/Krankheit, möglicher Ursache und Verbleib, (ausgewildert, euthanasiert oder verstorben) dokumentiert.
Abbildung: Vormals verletzter Habicht (Jungvogel im ersten Jahr, Rothabicht), der kurz vor seiner Freilassung mit einem Telefonring gekennzeichnet wurde. Der Vogel musste „falknerisch abgetragen“ (trainiert) werden, um ihn an eine artgemäße Nahrungsaufnahme zu gewöhnen und dadurch seine Wildbahnfähigkeit erst herzustellen.
Im Einzelnen wurden folgende Greifvögel und Eulen 2016 vom ODF in Hessen aufgenommen:
Gesamt | Freigelassen | Verstorben | |
Habicht | 8 | 3 | 5 |
Sperber | 6 | 2 | 4 |
Rotmilan | 6 | 4 | 2 |
Wespenbussard | 1 | 1 | |
Mäusebussard | 115 | 67 | 48 |
Wanderfalke | 2 | 2 | |
Merlin | 1 | 1 | |
Baumfalke | 1 | 1 | |
Turmfalke | 81 | 49 | 32 |
Uhu | 7 | 3 | 4 |
Sumpfohreule | 1 | 1 | |
Schleiereule | 4 | 3 | 1 |
Waldohreule | 5 | 3 | 2 |
Waldkauz | 5 | 3 | 2 |
Steinkauz | 4 | 2 | 2 |
Gesamt: | 247 | 141 | 106 |
Auch das ist wieder einer der von Jägern und Falknern geleisteten Beiträge zum Natur- und Artenschutz, der ohne diese so nicht möglich wäre und den so mancher „Schreibtisch-Tierschützer“ niemals in der Lage wäre zu leisten.
Berthold Geis
1. Vorsitzender
ODF Hessen
veröffentlicht am Mittwoch, 25. Januar 2017